Pressemitteilungen
Hier veröffentlichen wir Pressemitteilungen, sofern es ereignisreiche und/oder kritische Situationen gab, die wir mit euch teilen wollen.
Diese werden objektiv und solidarisch verfasst, um euch eine dritte Sicht der Ereignisse zu erläutern.
Pressemitteilung vom 15.10.21
Angriff auf Demosanitäterin
Berlin, den 16.10.2021
Im Verlaufe des 15. Oktobers sicherten wir Demonstrationen rund um die Räumung des Køpiplatzes ab. Im Verlauf der „Tag-X“ kam es zu mehreren Übergriffen seitens der Polizei, bei der auch eine Demosanitäterin leicht verletzt wurde.
Im Verlaufe des Tages begleiteten wir verschiedene, vielfältige Aktionen unter anderem die Tag-X Demo am Abend.
Unsere Aufgabe besteht hierbei darin, professionelle, ehrenamtliche erste Hilfe zu leisten. Wir tun dies nicht als Demoteilnehmer*innen, sondern als ausgebildete Ersthelfer.
Gegen Ende der Demonstration, kam es zu mehreren Situationen mit einer hessischen Polizeieinheit. Als wir eine Festnahme beobachteten, kniete sich ein weibliches Mitglied unserer Gruppe auf den Boden, um die Situation besser Einschätzen zu können. Ein Polizist bewegte sich daraufhin so, dass sich sein Schritt nur Zentimeter vor dem Gesicht der Sanitäterin befand. Als sie sich daraufhin bewegte, folgte er ihren Bewegungen und auch darauf angesprochen, unterließ er dies nicht.
Kurz darauf, schlug ein Polizist gegen die Schulter des selben Mitglieds und verletzte sie dabei leicht. Unserer Sanitäterin musste darauf hin ihren Einsatz verfrüht abbrechen, weshalb wir uns entschlossen haben, als Gruppe das Demonstrationsgeschehen zu verlassen.
Grund dafür sind interne Verhaltensregeln, bei dem der Schutz unserer Mitglieder priorisiert wird.
Leider reihen sich diese Vorkommnisse in vorhergegangene Situationen, besonders im Umfeld von Räumungen, ein. Seit der Liebig 34 Räumung wurden wir auf Demonstrationen immer wieder körperlich angegangen und an der Arbeit gehindert. Der Umstand, dass wir keine Teilnehmer*innen sind, wird, obwohl per Gerichtsurteil bestätigt, von einigen Polizist*innen nicht wahrgenommen oder klar ignoriert.
Die sexualisierte Komponente und der Umstand, dass sich diesmal ein Mitglied aus dem Einsatz zurück ziehen musste, sind allerdings ein, für uns, neues Level an Übergriffen. Wir beobachten dies mit großer Sorge. Nicht nur um unsere Mitglieder, sondern auch um die Menschen, die im Umfeld von Demonstrationen verletzt werden, egal ob Teilnehmer*in oder nicht, und bei denen wir davon abgehalten werden Hilfe zu Leisten.
Unser klares Ziel ist es, weiterhin professionelle, ehrenamtliche erste Hilfe zu leisten, für alle Menschen die diese brauchen.
Wir bedanken uns bei den anderen Sanitätsgruppen, die an diesem Tag auf der Straße waren und wünschen allen Verletzten gute Besserung.
Left Wing Demonstration Medics https://left-wing-demonstation-medics.jimdosite.com
Twitter @leftdemomedics
Pressemitteilung vom 7.8.21
Weimar
Demosanitäter*innen durch Polizei angegriffen.
Berlin, den 08.08.21
Während wir gestern, am 07.08., die Demo "Aufstehen gegen Rechts" in Weimar begleiteten, wurden wir mehrmals von der Polizei angegangen.
Verletzt wurde von uns glücklicherweise niemand.
Wir haben gestern, als freiwillige Sanitätsgruppe, zusammen mit anderen Sanitätsgruppen, wie z.B der Sanitätsgruppe Süd-West, eine antifaschistische Demo begleitet.
Wir tun dies ehrenamtlich, da wir der Meinung sind, dass alle Menschen ein Anrecht auf eine angemessene Erstversorgung haben, sollten sie diese brauchen.
Wir sind keine Demoteilnehmer, dies wurde schon mehrfach in Gerichtsurteilen bestätigt, sondern als (professionell ausgebildete) Ersthelfer*innen vor Ort. Wir standen im ständigen Kontakt mit den anderen Gruppen, welche uns bei der Leitstelle des Rettungsdienst als Sanitätsdienst angemeldet hatten und waren an unserer Kleidung klar als Sanitäter*innen zu erkennen.
Der Umstand, dass wir Kontakt mit der Leitstelle aufgenommen hatten, war auch zumindest den Kommunikationsbeamten bekannt.
Trotzdem schubsten uns die Menschen der Hundertschaften von Anfang an immer wieder weg. Wir versuchten die Situation zu deeskalieren und eine passende Position am Rande der Demo zu finden.
Dies wurde uns aber verwehrt mit weiteren Schubsereien und der Aussage, dass wir auch nur Teilnehmer*innen wären.
Die Situation spitzte sich weiter zu und endete darin, dass während Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmer*innen und der Polizei, Menschen aus unserer Gruppe zwischen die Teilnehmer*innen
geschubst wurden. Erst durch das Eingreifen des Orga-Teams konnte dies unterbunden werden und wir konnten unserer Arbeit aufnehmen.
Während der ganzen Demo setzte die Polizei immer wieder massiv Pfefferspray ein und es kam zu mehreren Verletzten.
"Wir sind medizinisch geschultes Personal, unsere rechtliche Lage ist geklärt und wir haben die Erfahrung und das Wissen, wo wir uns auf Demonstrationen am besten positionieren." sagt Nicole,
Pressesprecherin der Left Wing Demo Medics. "Die Polizei hat unsere Arbeit heute gestört und uns damit auch davon abgehalten schnellstmöglich Hilfe zu leisten, als diese gebraucht wurde. Das finden
wir nicht hinnehmbar."
Wir fordern die Polizei auf uns unsere Arbeit machen zu lassen, welche wir freiwillig, neutral und als fachlich geschultes Personal ausführen.
Wir bedanken uns herzlichst bei der Organisation der Demo und den anderen Sanitätsgruppen für ihre Solidarität und Unterstützung.
Pressemitteilung vom 31.10.20
Während wir die Demonstration Interkiezionale, am 31.10.20 begleiteten, um in falle von Verletzungen Erste Hilfe Maßnahmen ergreifen zu können, kam es zu ein massiven Vorfall.
Während der Unruhen an der Rigaerstr stand eine Ärztin und eine Rettungshelferin am Rand, um im Notfall eingreifen zu können. Sie standen wie bei jeder Demo am Rand. Als es zu Rangeleien zwischen den Demonstranten und der Polizei kam, schubsen einige Beamte der Berliner Polizei massiv dieses Team zu Seite und pöbelten sie an.
Wir sind die left-wing Demomedics, begleiten Demonstration ehrenamtlich als freiwillige Ersthelfer*innen und Sanitäter*innen. Wir sind, genauso wie Demosanitäter*innen im Allgemeinen, sind an unseren typischen Aussehen und unseren Rucksäcken sehr gut zu erkennen. Da dies nicht der erste Fall gewesen ist, scheint das kein Zufall gewesen zu sein.
Kurz zuvor kam es auch schon zu einer Auseinandersetzung zwischen diesem Team und der Berliner Polizei. Ihnen wurde vorgeworfen, “zu lauschen” und wurden weggeschubst.
Wir verurteilen wieder einmal dieses Verhalten der Polizei Berlin aufs Schärfste! Wir fordern die Berliner Polizei dazu auf, unsere und andere Einsatzkräfte in ruhe ihre Arbeit machen zu lassen.
Da es immer wieder vorkommt, dass Demonstranten*innen medizinische Versorgung verweigert, wird hier nochmal ein Appell:
Wir sind ausgebildetes medizinisches Notfallpersonal und können abschätzen, wann jemand medizinische Hilfe benötigt. Wenn wir dies sehen und auch der Berliner Polizei sagen, fordern wir diese auf, uns an die Person zu lassen und erst zu versorgen, medizinische Grundversorgung ist ein Grundrecht.
Pressekontakt
Nicki
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Left-Wing Demonstration Medics Berlin
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Pressemitteilung vom 9.10.20
Pressemitteilung zur Tag X Demo zum 9. Oktober
Wir trafen gegen 20:45 am Monbijou Park ein, diese war Anfangs relativ leer, füllte sich aber schnell mit Menschen.
Schon zu Beginn der Demonstration wirkte die Stimmung angespannt und es flogen erste Flaschen.
Kurz danach hatten wir unsere erste Behandlung: jemand hatte eine Flasche in die Menge geworfen und einen Demonstranten am Bein getroffen.
Gegen 21:30 setzte sich der Zug in Bewegung, wurde aber sehr schnell von der Polizei gestoppt. Wir kennen den Grund dafür nicht. Die Stimmung heizte sich weiter auf, die Demonstrant*innen wurden lauter.
Nach ca. 10 Minuten stehen, setzte sich der Zug wieder in bewegung. Nach wenigen Metern zerschlug die Polizei die Demonstration in mehrer Kleingruppen.
Wir teilten uns in zwei Teams und suchten die reste der Demonstration. Gemeinsam mit anderen Demonstranten fanden wir uns an der Volksbühne wieder, wo die Demonstration anscheinend wieder zusammen geführt wurde.
Nach einigen 100 Metern, bildeten Polizeibeamte, hauptsächlich aus Einsatzhundertschaften ( EHu) aus Berlin und Mecklenburg Vorpommern, enges Spalier um die Demonstranten, und die Demo kam zum stehen.
Es kam zu Übergriffen der Polizei auf die Demonstration. Aufgrund dieser Übergriffe hatten wir zwei weitere Behandlungen. Während dieser Behandlungen, durchgeführt von einer Ärztin und einer Rettungshelferin, kam es zu einem Übergriff von der Polizei gegen das medizinischen Personal.
In form von: körperlicher und verbaler Gewalt, die dazu führte, dass die Behandlungen zeitweise unterbrochen werden mussten. Nachdem sich die Situation beruhigt hatte, ging ein Team weiter vor um die Lage zu erkunden und um mögliche weitere Verletzte erstzuversorgen.
An der Kreuzung Weinmeisterstr kam es zu einem Zwischenfall zwischen uns und Pressevetreter*innen. Nachdem sich eine Demonstrantin bei uns wegen einer Behandlung gemeldet hat, wollten die Presse dies Filmen, obwohl die Patientin Bildaufnahmen bereits abgelehnt hatte. Zwei unserer Mitglieder bemerkten dies schnell und versperrten die Sicht. Ein weiterer Demonstrant redete auf die Pressevertreter*innen ein, welche das Filmen einstellten.
Im weiteren Verlauf der Demonstration hatten wir keine Behandlungen mehr.
Als die Demonstration am U Bahnhof Eberswalder Str ankamen, wurde sie Seitens der Veranstalter*innen aufgelöst.
Kurz darauf kam es zu einem massiven Zwischenfall.
Ca. 15 Polizisten gingen auf einen Demonstranten los und prügelten ihn zu Boden. Danach setzten sie sich zu dritt auf ihn (jeweils eine Person auf den Nacken, Rücken und Beine), wir baten die Presse zur Seite zu gehen um das geschehen zu beobachten, die Pressevertreter*innen kamen diesem Wunsch auch sofort nach.
Als der Demonstrant auf dem Boden lag, muss dieser Bewusstlos geworden sein, denn wir sahen, als er hochgehoben wurde, dass seine Arme ohne jegliche Körperspannung zu Boden fielen. Aufgrund unserer Beobachtung, verlangten wir den Demonstrant untersuchen und behandeln zu dürfen. Dies wurde allerdings mit den Worten “medizinische Versorgung nicht nötig” abgewiesen. Der Demonstrant wurde von der Polizei nun schnell weggeschliffen und somit wurde ihm jegliche medizinische Erstversorgung verweigert.
Wir fordern die Polizei Berlin auf, medizinische Hilfe nicht zu verhindern, besonders wenn Menschen diese offensichtlich, und nach Einschätzung medizinischer Fachkräfte, diese sofort benötigen.
Wir verurteilen die Gewalt gegen sowohl gegen Demonstrationsteilnehmer*innen als auch gegen uns aufs schärfste.
Demosanitäter*innen sind nicht als Teil der Demonstration anzusehen, sondern als ehrenamtliche Helfer, die bei einem medizinischen Vorfall jeden, behandeln.
Wir sind eine ehrenamtliche Sanitätsgruppe mit ausgebildetem medizinischen Personal.
Wir bedanken uns bei den Menschen die sich den ganzen Tag über, mit Essen, Worten, und dem abschirmen unserer Maßnahmen, solidarisch gezeigt haben.